Mahnwache in Lebach am 18. Juli 2020
Gemeinsame Aktion in Lebach für eine soziale und gesicherte Krankenhausstruktur
Auf
dem Lebacher Marktplatz fand am Samstagmorgen (18. Juli) eine Aktion
aus Anlass der unklaren Zukunft des Lebacher Krankenhaus statt. Die
Initiative dazu ging von Regionalgruppen von Attac (Untere Saar) und
Aufstehen (Saarlouis-Merzig-Wadern) aus, erfreulicherweise erfuhren wir
eine starke Unterstützung durch den Lebacher SPD-Stadtverband, sodass
rund 50 Personen vor Ort waren. Unter dem Motto „Aufstehen für eine
soziale und gesicherte Krankenhausstruktur“ machten wir auf Großpostern
unsere Standpunkte klar angesichts der derzeit vollkommen unklaren
Situation bei den Krankenhäusern im Nordsaarland, aber nicht nur dort.
Mit der Ameos-Gruppe hat erstmals ein privater Krankenhausträger für ein
Akutkrankenhaus seinen Hut in den Ring geworfen, ein Träger, der im
Umgang mit gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern und
Betriebsratsmitgliedern keine Skrupel kennt und Krankenhäuser lediglich
als Renditeobjekte betrachtet. Soweit darf es im Saarland nicht kommen.
Aber auch die hier stark vertretenen kirchlichen Träger stehen in der
Kritik. Sie haben in den letzten Jahren auf die Probleme, die
hauptsächlich auf das Fallpauschalen-System bei der Kostenabrechnung und
die chronische Unterfinanzierung durch das Land zurückzuführen sind,
lediglich mit Schließungen (Wadern, Dillingen, Ottweiler) bzw.
angedrohten Schließungen (Neunkirchen) reagiert. Dass das Lebacher
Krankenhaus noch funktioniert, ist der Corona-Krise geschuldet, nicht
aber dem jahrelangen Lohnverzicht seiner Beschäftigten zu verdanken.
Krankenhäuser
sind zur Behandlung der Bevölkerung da und dürfen nicht der
kapitalistischen Gewinnlogik unterworfen werden. Das
Fallpauschalen-System der Abrechnung wurde einst in Australien
entwickelt, ist dort jedoch bereits wieder abgeschafft worden. Warum
geschieht dies nicht auch in Deutschland? Wann werden die Pflegekräfte
endlich ihrer Verantwortung und beruflichen Belastung entsprechend
bezahlt.l Wann erhalten sie Stellenpläne, die es zulassen, den Beruf bis
zur Rente auszuüben, anstatt ihn mitunter schon nach zehn Jahren zu
verlassen, wie dies heute der Fall ist? Und schließlich eine ganz
wichtige und ebenso aktuelle Forderung: Geld für Gesundheit statt für
Rüstung, konkret für Investitionen in gute und leistungsfähige
Krankenhäuser und in ordentlich bezahltes Personal statt für bewaffnete
Drohnen und neue atomwaffenfähige Kampfbomber.
Mit
diesen Fragen und Forderungen werden wir uns weiterhin zu Wort melden!
Dies sollte auch die Bevölkerung tun und nicht warten, bis sie gefragt
wird oder man ihr das Wort erteilt. (Hans-Hermann Bohrer)
kopiert von https://www.attac-netzwerk.de/untere-saar/startseite/
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